Viele kennen Schloss Artelshofen bei Vorra im oberen Pegnitztal nur von außen. Da ist eine Mauer mit Eingangsportal, über die das zweite Geschoss des Schlosses herausragt. Daneben ist eine schön renovierte Kirche.
Ab Mai 2024 können erstmals der Schlosspark und die Kirche besucht werden. Der Grund dafür ist, dass der Gründer der Stiftung Schloss Artelshofen, Heinrich Bischoff, im vergangenen Jahr verstorben ist und das Anwesen nun für die Bevölkerung geöffnet werden soll. Jeweils am ersten Sonntag im Monat wird eine Schlossführerin den geschichtlichen Hintergrund des Herrensitzes und Wasserschlosses, das im Besitz vieler Nürnberger Patrizier-Familien war, erzählen. Es können Kindergeburtstage oder Hochzeiten hier gefeiert werden, eine Bewirtung im Wintergarten wird angeboten.
Es soll als Interieur-Schloss geöffnet werden. Das bedeutet, dass die Besitztümer von Heinrich Bischoff so liegen bleiben, wie er sie verlassen hat. So können Sie also Spuren des Bewohners, eines passionierten Jägers und Anglers finden.
Das schmucke Kirchlein ist eine Patronatskirche. Was heißt das? Das Patronatswesen gehört zum sozialen und rechtlichen Weltbild des Mittelalters. Beteiligt waren alle Schichten des Adels, Klöster und andere kirchliche Institute, im späten Mittelalter auch Städte und Patriziergeschlechter. Mit Grundherrrschaften und Rittergütern waren sehr häufig Patronate verbunden. Der Patron darf z.B. bei der Besetzung der Pfarrstelle mitsprechen, hat ein Recht auf einen Ehrenplatz in der Kirche in der Patronatsloge, das Recht auf Fürbitte im Kirchengebet und auf Kirchentrauer bei Ableben. Die wichtigste Pflicht ist die Baulast. Heinrich Bischoff hat mit dem Kauf des Schlosses auch das Patronat für die Kirche übernommen und gründlich renoviert.